Installationen
AKTUELL:
Was hast DU heute unter den Teppich gekehrt?
Female ArtWeek - Quantum Galerie
Kurfürstendamm 210, Berlin
08. bis 16. November 2024
In vielen Sprachen und Kulturen findet sich die Metapher des Unterdenteppichkehrens. Unangenehmes lassen wir - heimlich - verschwinden, statt uns damit auseinander zu setzen. Wohl ist der rote Teppich ausgerollt, er soll uns das Leben wärmer, weicher und erlebnisreicher machen, wir können jedoch nicht unbedacht darauf laufen. ARiTe fragt dich im Raum der Kunst, was du gerade ungern zu Ende denkst.
Kunst - nicht zu trennen vom täglichen Leben - ist Nahrung für unseren Geist und füllt unseren Alltag mit Wert. Wenn wir im künstlerischen Kontext den Mut bekommen, über Unliebsames zu sprechen - über das, was uns überfordert, was wir gern können würden, was wir nicht ausstehen können - heißt das, dass wir uns selbst in Schwäche zeigen. Anlässlich dieses Kunstprojektes können wir uns Menschen gegenüber äußern, mit denen wir sonst nicht ins Gespräch gekommen wären. Vielleicht sind wir nicht einer Meinung, aber wir versuchen wenigstens kurzzeitig die Position des Gegenübers mitzudenken. Die Angst der Begegnung mit dem uns Fremden, mit anderen unbekannten Menschen, verschwindet möglicherweise nicht, aber durch die Annäherung und durch die Wahrnehmung neben den Stärken auch der Schwächen der Person gegenüber, wird die Schwelle zu neuen Begegnungen flacher.
Dabei ist immer entscheidend, wohin sich unser Fokus richtet. Wir entgehen den Problemen nicht. Wir können jedoch auch mit Humor, Milde und Nachsicht auf die uns umgebende Welt schauen und daraus ungeahnte Kraft ziehen. „Unter dem Teppich“ lässt sich auch als Wunschort, als Ort der Ruhe, des Denkens, des Ausprobierens, des Verneinens und des Bejahens vorstellen. Wir können uns verzeihen, nicht alle Probleme unserer Zeit gleichzeitig lösen zu können.
ARiTes Kunst als Schnittmenge statt als Addition zum Leben feiert die LEBENDIGKEIT mit der sie mit dir in Kommunikation treten möchte. Sie möchte sehen, ob die Pointe rüberkommt, ob ankommt, dass hier mit tiefgründiger Neugier, aber auch mit Witz gearbeitet wird. ARiTe interessiert, ob du den Ball, den sie dir vorgelegt hat, ins Tor schießen wirst. Oder ob du noch mal eine Runde über den Platz drehst, um dich dann erneut zuzuwenden. Gut gelaunt wartet sie, was du - tatkräftig mit den bereitgestellten Besen - unter den Teppich kehren wirst.
MOBIL - Eine Improvisation
Female ArtWeek - AVUS-Tribüne Berlin
Sind ja eigentlich genug Autos da vor der AVUS-Tribüne. Darf aber immer nur die Person am
Steuer mitspielen.
ARiTe hat Fragen. Hat Spielzeugautos mitgebracht. Um mit dir zu spielen und auch zu lachen.
Beim Lachen kommen neue Ideen. Und auch Lösungen.
Kann schon mal sein, dass statt Klimaklebern ein Auto festgeklebt ist. Nichts gegen das Automobil per se, sind wir doch dabei, akzeptable Antriebe auszuforschen. Hoffentlich doch keine unendliche Geschichte, wie die Form mancher Rennstrecken uns bei längerem Hinschauen in philosophische Tiefen leitet.
In und mit dieser Ausstellung geht es auch um Frauensichtbarkeit. Der Rennwagen rechts vorn ist Heidi Hetzer gewidmet, die sich - emanzipiert - aus der vermeintlichen Männerdomäne Auto alles genommen hat, was sie brauchte.
Sollten Berliner oder Kenner im Auto-Zusammenhang glauben, Zitate (Vostell, Butzmann) zu bemerken, kein Wunder...
Fortschritt
Eine Installation im Außenraum (Tornow bei Berlin) ...
… die unter Zuhilfenahme eines Förderbandes Oskar Negts Auffassung „Fortschritt heißt heute, sich seinem verhängnisvollen Verlauf in den Weg zu stellen, die Notbremse zu ziehen“ interpretiert. Das Förderband steht hier als Metapher für die Entwicklung der Menschheitsgeschichte. Es verbindet Land und Wasser. Die „Nase“ des Bandes zeigt zum See. Bewegte es sich, kippten die transportierten Gegenstände in den See hinein. Der Platz am Wasser ist auch gewählt, weil Menschen noch immer glauben, dass Dinge - dem menschlichen Auge entzogen – entsorgt seien. Wir werfen alte Fahrräder, Autoreifen usw. ins Wasser und machen nicht Halt davor, atomar verseuchtes Kühlwasser ins Meer zu leiten.
Auf dem Förderband sind beginnend an der Seite „kurz vor dem Abkippen“ exemplarisch Gegenstände angeordnet, die der Mensch geschaffen hat. Das sind Werkzeuge (Faustkeil) und weiterführende Erfindungen (Baumscheibe = Erfindung des Rades, Erfindung der Schrift = Bücher, Verbrennungsmotor, Computer).
In nicht unerheblichem Maße ist technischer und wissenschaftlicher Fortschritt jedoch auch eine Geschichte der Erfindung von Waffen (Pfeil und Bogen, Kanonenkugel).
Ein großer Teil des Bandes bleibt leer. „Leer“ interpretiert nicht, es stellt die Frage, wie viel noch kommt, ob wir Menschen uns – hier auf dem Förderband – halten können. Die Menschheit hat geniale Erfindungen hervorgebracht. Sind wir dadurch tatsächlich fortgeschritten? Oder werden wir Opfer unseres Fortschritts? Wird die Puppe, werden wir Menschen (hier ins Wasser) abkippen?
Um das Thema „Fortschritt“ abzurunden: Gern spiele ich in Installationen auch mit Witz und Komik. Um über diese Arbeit auch lachen zu können, bedurfte es ironischerweise keines Nachhelfens durch mich als Künstlerin, ist doch das Förderband in einem Großbetrieb namens „Kombinat Fortschritt“ produziert worden. Das Kombinat Fortschritt wiederum ist bereits untergegangen.
The garden of golden roses
Installation in Ruissalo/Finland
My special thanks to Merja Markkula whose organization and warm heart encouraged me to realize the artwork and to Timo Bly whose friendly open mind gave possibility and space for the installation.
We succeed. Without a break we improve our lifes every day. We are in progress: Sportsmen run faster. We eat better. Our buildings are getting higher. The divers go deeper. We work harder. The production gets more efficient. Our look is nicer. We learn more. The houses are erected bigger. Planes are quicker. Nothing is good enough.
I try to bring all this to the top: The fragrances of roses are inimitable good. Roses have a wide variance of blaze of colour. But no: they must be golden.
Are we in progress?
Wir brauchen beides zum Leben – Land und Wasser. Meine Installation soll eine Verbindung herstellen. Sie soll ein Detail aus unseren Leben erzählen. Wie weit wir uns entfernt haben von Erde und Wasser und doch davon abhängen. Wir sind nicht mehr zufrieden, nicht hungrig zu sein, Food-Designer erfinden unser Mahl; wir trinken nicht mehr nur Wasser, wir reichern es mit Arrangements aus der Coca-Pflanze an und überzuckern es; es reicht nicht, ein Dach über dem Kopf zu haben, wir streben danach, reich zu sein; den Duft und das Aussehen der Blumen wollen wir perfektionieren…
Wann werden wir Ruhe geben, wird es gut sein, wenn sie golden blühen?
Bilder
wand- + raumhängend
Mit meinen Bildern kommt die Fantasie gut in Fahrt: Der Blick erfasst plastische Oberflächen, die Fingerspitzen interessante Strukturen verschiedenster Materialien. Die Haptik steht in meinen Arbeiten auf gleicher Stufe wie die Visualität.
Künstler ist einer, der aus der Lösung ein Rätsel machen kann.
(Karl Kraus)
ARiTe - Person
Experimentelle Strukturen für - teils 2seitige raumhängende - abstrakte Bilder und Installationen
sind ARiTes Arbeitsmittel. Sie bringt unterschiedlichste Materialien in entfremdete Situationen und
ordnet sie neu, gern zum Relief.
Ihr besonderes Interesse gilt dem Bespielen von Brücken und Förderbändern im öffentlichen
Raum.
Überhaupt: Bespielen ist das richtige Wort. ARiTe richtet Aktionen so ein, dass zum Einen witzige Details versteckt werden und Betrachtern zum Anderen spielerische Interaktion auch im ernsten Thema möglich gemacht wird.
Composer of structures
Open for english conversation.- installs soul in your room
- has always music in her head and fingers
- reads, dances
- needs friends and cats
- ARiTe
Komponistin von Strukturen
- bringt Seele in Ihre Räume
- hat immer Musik in Kopf und Händen
- liest, tanzt
- braucht Menschen und Katzen
- ARiTe
Foto: Mae Ost